Verkostungsnotiz von vom 20.07.2018, Copyright Christoph Raffelt und Vinaturel:
Kurzvita Christoph Raffelt:
Christoph Raffelt, der Herausgeber des Blogs orginalverkorkt.de , schreibt seit 2007 über Wein. Mittlerweile ist das Blog originalverkorkt.de mit mehr als 800 Artikeln zu einer festen Größe in der deutschsprachigen Weinwelt geworden. Neben der Bloggerei hat es ihm das Podcasten angetan. Zusammen mit seinem Freund Holger Klein gibt es alle vier bis fünf Wochen die Weinunterhaltungssendung WRINT Flaschen. Dazu erscheinen Originalverkorkt-Podcasts mit Persönlichkeiten aus der Weinwelt. Zudem schreibt er regelmäßig für Schluck, effilee und die taz.
Information über den Wein:
100 % Grillo von 22 Jahre alten Reben, gepflanzt in Contrada Samperi bei Marsala auf 0,5 Hektar. Kühle Vorgärung, dann direktes, sanftes Pressen der ganzen Trauben. Vergärung der Trauben in 500-Liter-Eichenfässern, danach zwölfmonatiger Ausbau. Wein aus mehreren Jahrgängen. Tirage erfolgt mit Most und einem kleinen Anteil Vecchio Samperi. Danach 30 Monate sur lattes. < 20 mg/l Schwefel.
sattes Goldgelb mit feinem Mousseux und bernsteinfarbenen Reflexen
Solch einen Schaumwein hat man nur selten im Glas. Aber wer traut sich sonst auch, die Flaschenvergärung mit dem aus der Solera stammenden Vecchio Samperi zu verstärken? Das sorgt für singulären Charakter, der sich in einer fast erdigen, an Maischevergärung, Sherry und Rauch erinnernden Note ausdrückt, in die sich jedoch gleichzeitig etwas Karamell, Orangenschale und Brioche mischt.
Dieses Markante, dieses Singuläre findet sich auch am Gaumen, wo die Perlage dank langen Hefelagers überzeugt und sich so ein Marsala in Schaumweinform entwickelt hat. Es ist ein feines Wechselspiel aus walnussigen, holzigen, an getrocknete Datteln und Feigen, an Gewürzbrot und Orangeat erinnernden Noten, die gleichzeitig eine Liaison eingehen mit den komplexen, reifen Reserveweinen und einer beeindruckenden Frische. Solo genossen, ist dieser Wein ein ungewöhnliches, aber gelungenes Experiment. In Kombination mit Speisen findet die Terzavia Riserva VS (für Vecchio Samperi) ihr wahres Element.
Speiseempfehlungen von Christoph Raffelt:
- Im Ofen gerösteter Fasan mit Räucherspeck, gehackten gedörrten Feigen und Birnendicksaft
- Wildhase, in Vecchio Samperi geschmort, mit Polenta und Wildkräutersalat
- Früchtebrot mit Nüssen und Pecorino (vegetarisch)