Farbe
mittleres Rubin
Nase
Der „Châteauneuf-du-Pape“ 2023 von Paul-Vincent Avril dürfte standesgemäß wieder einer der besten „C9dPs“ des Jahrgangs sein. So fein, so elegant, so betörend duftig und eindringlich wirkt dieser Wein jetzt schon. Er erinnert im Auftakt an Veilchen-Pastillen, an Iris und Lavendel, Garrigue und ein wenig Menthol. Dann kommen Früchte wie Cassis, Kirschen und reife Brombeeren, Erdbeerkonfitüre und ein wenig Blutorange. Auch Anklänge an Unterholz, Erde und Gestein spielen eine Rolle.
Gaumen
Wenn man den Wein am Gaumen verspürt, kann es passieren, dass einem ein spontaner Seufzer entgleitet, so wohlig, so seidig, so tief und balanciert erscheint dieser Wein. Avril schafft es, wie immer, den nicht wenigen Alkohol perfekt zu integrieren und ein Gesamtkunstwerk aus Fülle und Präzision, Komplexität und Lebendigkeit, Struktur und Textur, Fleischigkeit und Sinnlichkeit, ätherischen, salzigen, würzigen und dunkelfruchtigen Noten zu schaffen. Das sollte man unbedingt probiert haben!
Tasted in November 2025
Taube (Brust & Keule) mit Trüffeljus, Linsen & Rosmarin (Geflügel)
Entenbrust mit Orangenglaze, Pastinake & Pfefferjus (Geflügel)
Schwarze-Trüffel-Ravioli in Rosmarin-Bergamotte-Butter (vegetarisch)
Clos des Papes
Kaum ein anderes Weingut der Region kann auf eine derartige Tradition zurückblicken wie Clos des Papes. Die Avril-Familie, seit 1600 im Weinbau tätig, gehört zu den Gründern der Appellation und hat die Statuten des Chateauneuf du Pape maßgeblich mitgeprägt. Schon die früheren Generationen belieferten den Élysée-Palast mit ihren Weinen. Der erste Wein, der unter dem Namen Clos des Papes die Kellerei verließ, ist aus dem Jahre 1896! Paul Vincent Avril bezeichnet sich selbst als mordernen Traditionalisten. Bevor er das Weingut übernahm, sammelte er Erfahrungen bei renommierten Betrieben im Bordeaux und Burgund. Er setzt bei der Vinifikation mittlerweile fast komplett auf große Foudres, damit der Einfluss des Holzes so gering wie möglich ist. Bei Weißwein wird komplett auf Holz verzichtet. Die durchschnittlichen Erträge sind äußerst gering. In 2013 und 2014 waren es weniger als 15 hl/ha.








