Aphros Daphne DOC
Farbe:
Helles Zitronengelb mit leuchtend grünen Reflexen, von beeindruckender Strahlkraft.
Nase:
Die Nase ist zunächst verhalten, beinahe scheu, fast so, als müsste man sie geduldig umwerben. Doch wer sich einlässt, entdeckt eine feinsinnige und sehr komplexe Aromatik. Kandierte Früchte prägen den ersten Eindruck – Quitte, Birne und Apfel in vielen Schattierungen, ergänzt durch zarte Anklänge von gelber Pflaume und Zwetschge. Diese Fruchtsüße bleibt nie plakativ, sondern wirkt gedämpft, von Klarheit getragen. Im Hintergrund entfaltet sich eine fein verwobene Würze: Piment und Weißpfeffer sorgen für leuchtende Akzente, Majoran und Estragon verleihen Frische und eine fast grünherbe Note. Mit getrocknetem Thymian und Lavendel klingt ein mediterraner Charakter an, der an Kräutergärten in der Sonne erinnert. Alles bleibt jedoch introvertiert, nie aufdringlich – eine stille Tiefe, die Reinheit und Ruhe ausstrahlt.
Gaumen:
Am Gaumen zeigt sich die Handschrift der niedrigen 10,5 % Alkohol: ein schlankes, geradezu wässrig-leichtes Mundgefühl, das zugleich von feiner innerer Struktur getragen wird. Die Phenolik ist subtil und zieht sich wie ein zarter Faden durch den Wein – nie grob, sondern fein verwoben, fast schimmernd. Die Frucht kehrt zurück, doch immer in sanfter Tonlage, untermalt von den würzigen und kräuterigen Aromen, die der Nase schon Tiefe gaben. Diese Kombination wirkt zartdruckvoll: der Wein fließt leicht, beinahe schwerelos, aber nicht spannungslos. Im Gegenteil – die aromatische Vielfalt verleiht Substanz, während die Textur für Balance sorgt. So entsteht eine stille Intensität, die Klarheit und Reinheit in den Vordergrund rückt und dennoch Tiefe offenbart.
Tasted in September 2025
Gedämpfter Wolfsbarsch mit Zitronen-Olivenöl und frischem Fenchel
Zarte Ravioli mit Ricotta, Zitronenzeste und einem Hauch Majoran
Millefeuille von Zucchini und Aubergine mit Kräuteröl und leichter Tomatenessenz
Aphros Wine
Aphros Wine wurde 2004 von Vasco Croft gegründet. Der frühere Architekt und Anthroposoph sah die Chance, in der Quinta seiner Großmutter seine Idee von biodynamischer Weinerzeugung zu verwirklichen. Diese Art des Weinbaus ist in Portugal nicht weit verbreitet. Die 19.000 Weinbauern im Vinho-Verde-Gebiet verkaufen meist ihre Trauben. Croft hatte die Möglichkeit, die aus dem 17. Jahrhundert stammende Quinta do Casal do Paço zu restaurieren und die Weinberge zu rekultivieren. Dort, in der Subregion Lima, dominieren die Rebsorten Loureiro und Vinhão. Beide spielen in seinen Weinen eine entscheidende Rolle. Mit Phaunus hat er eine zweite Linie begründet, mit der er zurückkehrt zu so archaischen wie wieder modernen Weinbereitungsmethoden: Der Ausbau in Amphoren steht im Vordergrund, die Schwefelgaben wurden stark reduziert, und während bei Aphros die klassischen Schaumweine eine wichtige Rolle spielen, ist es bei Phaunus der Pet Nat.














